Baugewerbe

Bezeichnung für den Wirtschaftszweig, dessen Unternehmen handwerklich und industriell ausführend und unterstützend im Hoch-, Tief-, Spezial- und Ausbau sowie im Abbruch von Bauten tätig sind.

Das Baugewerbe untergliedert sich in das Bauhauptgewerbe, das Ausbaugewerbe und das Bauhilfsgewerbe.

Bauhauptgewerbe

Zum Bauhauptgewerbe zählen Firmen, die Bauten aller Art im Rohbau errichten, Straßen, Brücken und sonstige Verkehrswege anlegen, sowie Firmen, die sich auf bestimmte Teilbereiche beim Hoch- und Tiefbau spezialisiert haben (Kaminbau, Isolierbau, Brunnenbau, Bohrungen etc.); ferner zählen dazu das Maurer-, Stuckateur-, Zimmerer- und Dachdeckerhandwerk sowie Abbruch-, Spreng- und Enttrümmerungsunternehmen.

Ausbaugewerbe

Zum Ausbaugewerbe zählen Firmen, die im Innenausbau von Gebäuden tätig sind, insbesondere Bauinstallationsunternehmen (Heizungsbau, Sanitär- und Elektroinstallationen), Bauschreiner, Glaser, Bodenleger, Maler, Lackierer und Ofensetzer.

Bauhilfsgewerbe

Zum Bauhilfsgewerbe gehören sämtliche Firmen, die darauf spezialisiert sind, Unternehmen des Bauhaupt- und Ausbaugewerbes durch besondere Dienstleistungen zu assistieren (Gerüstbau, spezialisierte Fuhrunternehmen, Geräteverleih, Fassadenreinigung, Verfugung etc.)

In den Betrieben des Hoch- und Tiefbaus (einschließlich vorbereitenden Baustellenarbeiten) waren in Deutschland 1996 rund 1,3 Millionen Menschen beschäftigt (gegenüber 1995: -7,1 Prozent). Der Jahresumsatz im Baugewerbe lag 1996 bei rund 217 Milliarden DM (-4,9 Prozent), wobei über 80 Milliarden DM auf den Wohnungsbau (+0,5 Prozent), 78 Milliarden DM auf den gewerblichen Bau (-9,2 Prozent) und fast 59 Milliarden DM (-5,9 Prozent) auf den öffentlichen Bau und den Straßenbau entfielen. Damit ging die Zahl der Beschäftigten und das Auftragsvolumen (-7,9 Prozent) im zweiten Jahr in Folge zurück, nachdem beides zuvor sechs Jahre lang ununterbrochen gestiegen war. Auch in den neuen Bundesländern war die Entwicklung in der Bauindustrie 1996 erstmals seit 1991 rückläufig.

Verfasst von:
Roland Detsch

(© cpw)