Als
Teilgebiet der Mechanik die Lehre vom stabilen Gleichgewicht der
Bauteile unter dem Einfluss von Kräften.
Wichtigste
Aufgabe der Baustatik ist der rechnerische
Standsicherheitsnachweis von Gebäuden. Dazu wird im Zuge der
Bauplanung eine Lastermittlung durchgeführt, bei der alle Kräfte
erfasst werden, die die Bauteile eines künftigen Gebäudes
belasten und dadurch zu Spannungen im Inneren des
Werkstoffgefüges sowie zu Verformungen und zu Instabilitäten
führen können. Hierbei wird die Eigenlast der Bauteile ebenso
berücksichtigt wie die durch den Nutzungszweck des Gebäudes zu
erwartenden Verkehrslasten sowie Drücke, die von Winden und
Niederschlägen (Schnee, Eis) ausgehen.
Der Baustatiker hat
nachzuweisen, dass alle Kräfte sicher auf den Baugrund
übertragen und dort aufgenommen werden können. Die Berechnungen
erfolgen dabei von oben nach unten und folgen damit dem
Kraftfluss. Sie erfasst als Erstes das Dach, arbeitet sich Ebene
für Ebene nach unten und schließt mit der Untersuchung der
Fundamentsohle ab. Das Hauptaugenmerk des Statikers gilt den
tragenden Konstruktionselementen (Tragwerke) wie Decken, Stützen,
Wände und Fundamente, die in waagrechten Grundrissen und
lotrechten Schnitten dargestellt und anhand von statischen Formeln
berechnet werden. Grundlage der Ermittlung der verschiedenen
Belastungen von Bauwerken ist die DIN 1055, die genaue Angaben
über die Eigenlasten von Baustoffen, Bauteilen und Lagerstoffen
sowie Werte für Bodenarten, Verkehrslasten für Decken und
Dächer sowie Angaben über Wind-, Schnee- und Eislasten enthält.
Bei der Baustatik geht es neben der Ermittlung der ständigen und
vorübergehenden Lasten auch um die Bestimmung von Schwerpunkten
(Massemittelpunkt) von Körpern, Flächen und Linien, die
Sicherheit gegen Kippen und Gleiten, die Sicherheit gegen Auftrieb
im Wasser (z. B. bei im Wasser stehenden Baukörpern) und
Abheben durch Wind (z. B. bei Dächern) sowie die Berechnung
seitlicher Wasser- und Erddrucklasten.