Politische Partei
in der Bundesrepublik Deutschland (1950-1961).
Nach Aufhebung des
von den Besatzungsmächten erlassenen Verbots von
Vertriebenenparteien am 8. Januar 1950 in SchleswigHolstein
gegründet und 1951 auch auf Bundesebene konstituiert, verstand
sich der Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten als Sprachrohr und Interessenvertretung der
Flüchtlinge und Vertriebenen aus den im 2. Weltkrieg
verloren gegangenen deutschen Ostgebieten sowie anderer durch den Krieg
geschädigter Gruppen. Er konnte vor allem in flüchtlingsreichen
Bundesländern bei Landtags- und Kommunalwahlen auf Anhieb
beträchtliche Stimmenanteile verbuchen. So gelang ihm etwa 1950/51
sogar Regierungsbeteiligungen in Schleswig-Holstein, Bayern und
Niedersachsen.
1952
nahm die Partei den Namen Gesamtdeutscher Block/Bund der
Heimatvertriebenen und Entrechteten (GB/BHE) an; bei den
Bundestagswahlen 1953 erreichte die Partei 5,9 Prozent der
Stimmen und stellte mit Waldemar Kraft (Gründer und 1950-1954
Vorsitzender der Partei) und Theodor Oberländer (1954/55
Vorsitzender des GB/BHE) im zweiten Kabinett von Bundeskanzler
Konrad Adenauer zwei
Minister. Kraft und Oberländer wechselten später in Folge der
Auseinandersetzung mit ihrer Fraktion um das Saarstatut und die
Pariser Verträge zur CDU über. 1957 verfehlte der GB/BHE den
Wiedereinzug in den Bundestag; sowohl innerparteiliche
Auseinandersetzungen als auch die Tatsache, dass das Flüchtlings-
und Vertriebenenproblem in der Bundesrepublik Deutschland zunehmend an Brisanz verlor, hatten der
Partei einen Teil der Klientel entzogen. Vor den Bundestagswahlen
1961 fusionierte der Gesamtdeutsche Block/Bund der
Heimatvertriebenen und Entrechteten mit der Deutschen Partei zur
Gesamtdeutschen Partei (GDP), die allerdings deutlich an der
Fünfprozenthürde scheiterte.