Civil Rights
(englisch:
Bürgerrechte)
In den Vereinigten
Staaten von Amerika gebräuchliche Bezeichnung für eine Reihe
grundrechtsähnlicher Bestimmungen gegen Diskriminierung aus
Gründen der Rassenzugehörigkeit, nationalen Herkunft, Religion
oder des Geschlechts.
Wichtigste
Grundlage der Bürgerrechte bilden die so genannten
Bürgerkriegsartikel – drei Zusatzartikel zum Grundrechtskatalog
(Bill of Rights) der amerikanischen Verfassung –, mit denen nach
dem Sezessionskrieg die Sklavenemanzipation durchgesetzt werden
sollte: Zusatzartikel 13 räumt dem Verbot der Sklaverei
Verfassungsrang ein; Zusatzartikel 14 erklärt alle in den
USA geborenen oder eingebürgerten Personen zu gleichberechtigten
Bürgern der USA und nimmt sie gegenüber anderslautenden
Bestimmungen verschiedener Einzelstaaten in Schutz;
Zusatzartikel 15 verbietet, bestimmten Bürgern das Wahlrecht
vorzuenthalten oder einzuschränken. Vor allem der
14. Zusatzartikel befreite Minderheiten wie die Schwarzen
(Afroamerikaner) von den teilweise diskriminierenden
Bürgerrechtsauslegungen in verschiedenen Bundesstaaten und hob
gleichzeitig so berüchtigte Entscheidungen wie den Dred Scott Act
von 1857 auf, der den Schwarzen das Recht auf Bürgerschaft
absprach und ihre Emanzipation in den Nordstaaten für
verfassungswidrig erklärte. Es bedurfte jedoch noch eines
weiteren Jahrhunderts politischer Auseinandersetzungen und
spektakulärer Kampagnen seitens der Bürgerrechtsbewegung, bis
sich der Oberste Gerichtshof 1954 entschließen konnte, die
Zusatzartikel 13 bis 15 uneingeschränkt anzuerkennen.
Zwischen 1957 und 1972 verabschiedete der amerikanische Kongress
auf dieser Basis sechs neue Bürgerrechtsgesetze, die die Farbigen
bei Wahlen, im Arbeitsleben, in der Ausbildung und bei der
Benutzung öffentlicher Einrichtungen gleichstellte sowie
Diskriminierungen von Ausländern, nichtehelichen Kindern und
Frauen verbietet.
Verfasst von:
Roland Detsch
(© cpw)
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