Immaterielles,
durch eine natürliche oder juristische Person erbrachtes
Wirtschaftsgut zur Befriedigung eines menschlichen Bedürfnisses.
Im
Gegensatz zu Waren und Sachgütern zeichnen sich Dienstleistungen in
der Regel durch mangelnde Lagerfähigkeit sowie Standortgebundenheit
und Gleichzeitigkeit von Produktion und Konsum aus.
Zu den Dienstleistungsgewerben gehören Handel und Verkehr,
Banken, Versicherungen, Gastronomie, Wissenschaft, Gesundheitswesen,
Verwaltung, Bildung, Erziehungswesen, öffentlicher Dienst etc. Der
Dienstleistungssektor steht als tertiärer Sektor neben dem primären
Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Rohstoffgewinnung) und dem
Waren produzierenden und verarbeitenden Gewerbe
(sekundärer
Sektor).
In
den letzten 150 Jahren ist der Dienstleistungssektor vor allem
in den westlichen Industrieländern ständig gewachsen. Ursachen
sind sukzessive Sättigungserscheinungen in den entwickelten
Volkswirtschaften auf Seiten der Nachfrage. Die Grundbedürfnisse
sind durch ausreichende Nahrungsmittelproduktion gedeckt und es
herrscht ein Überangebot an hochwertigen gewerblichen Gütern. Bei
Dienstleistungen ist keine prinzipielle Sättigungsgrenze erkennbar.
Die damit einhergehende Schwergewichtsverlagerung in der
Berufsstruktur hin zu immer mehr Dienstleistungsberufen in allen
Wirtschaftsbereichen hat sich in dem Begriff
Dienstleistungsgesellschaft niedergeschlagen. Nach der These von der
postindustriellen Gesellschaft wird die Phase materiellen Wachstums
von einem überwiegend nichtmateriellen Wachstum abgelöst, wobei
Forschung, Planung und Organisation zunehmend dominant werden.
Steigender Wohlstand und mehr Freizeit heizen die Nachfrage nach
Dienstleistungen zusätzlich an.
1996
leisteten in Deutschland die Dienstleistungsunternehmen mit rund
1 281 Milliarden DM einen größeren
Wertschöpfungsbeitrag bei der Entstehung des Bruttoinlandprodukts
als das produzierende Gewerbe, das rund
1 143 Milliarden DM erreichte.