Partei der Europäischen Linken
(EL)
auch Europäische Linkspartei, Europäische Linke
oder
European Left

2004 als dezentrale Assoziation unabhängiger und souveräner europäischer Linksparteien gegründeter Zusammenschluss von 15 kommunistischen und sozialistischen Parteien aus zwölf Ländern.

Das Projekt einer Organisation links von der sozialdemokratisch orientierten Sozialistischen Internationale wurde maßgeblich von der deutschen Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) vorangetrieben. Der Gründungsaufruf erfolgte im Beisein von elf Linksparteien im Januar 2004 am historischen Geburtsort der KPD (1918) im Berliner Abgeordnetenhaus. Insgesamt 15 europäische Parteien leisteten ihm Folge und waren mit 300 Delegierten auf dem Gründungskongress der EL am 8./9. Mai 2004 in Rom vertreten.

Die Partei der Europäischen Linken sieht sich laut Statut den Werten und Traditionen der Bewegungen des Sozialismus, Kommunismus, Feminismus, Antifaschismus und Humanismus ebenso verpflichtet wie denjenigen der Umwelt- und Friedensbewegung. Obwohl sie interne Widersprüche und unterschiedliche Auffassungen geltend macht, bekräftigt sie ihre Einigkeit in fundamentalen Fragen und den gemeinsamen Willen zu einem alternativen sozialen und politischen Modell zum Kapitalismus. Das Programm der Europäischen Linken enthält u. a. Kampfansagen an Neoliberalismus und Globalisierung, Entmündigung und Diskriminierung, Unterdrückung und Diktatur, Militarismus und Krieg sowie Bekenntnisse zu Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Ziel ist ein Europa des Friedens und der Solidarität, unabhängig von der „Hegemonie der USA“ und offen zum Süden dieser Welt.

Zum Zeitpunkt ihrer Gründung vereinigte die EL sozialistische und kommunistische Parteien mit rund 500 000 Mitgliedern: die deutsche Partei des demokratischen Sozialismus (PDS), die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Estlands (Eesti Sotsiaaldemokraatlik Tööpartei, ESDTP), die Kommunistische Partei Frankreichs (Parti communiste français, PCF), die Koalition der Linken in Griechenland (Synaspismos), die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ), die Kommunistische Partei der Slowakei (Komunistická strana Slovenska, KSS), die tschechische Partei des Demokratischen Sozialismus (Strana Demokratického Socialismu, SDS), die Schweizer Partei der Arbeit (PDA), die italienische Partei der kommunistischen Wiedergründung (Partito della Rifondazione Comunista, PRC), Die Linke aus Luxemburg, die Kommunistische Wiedergründung von San Marino (Rifondazione Comunista Sammarinese), die Vereinigte Linke Spaniens (Izquierda Unida, IU), die ungarische Arbeiterpartei (Munkáspárt) und die Sozialistische Allianzpartei Rumäniens (Partidul Alianta Socialista, PAS).

Verfasst von:
Roland Detsch

(© cpw)