Grimaldi
Ursprünglich
in Genua ansässiges Adelsgeschlecht; seit 1454 Herrscherdynastie in
Monaco.
Während
des Kampfes zwischen Kaiser- und Papsttum, stellvertreten durch die
Parteien der Ghibellinen und Guelfen, fiel Monaco, das 1191 von den
Genuesern in Besitz genommen worden war, an die Kirchenpartei, die
Guelfen. 1297 wurde Francesco Grimaldi, der mit seiner Familie zu
den führenden Vertretern der Guelfen in Genua gehörte, vom Papst
zum Statthalter in Monaco ernannt. In der Folge stellten die
Grimaldi mehrfach den Herrscher in Monaco, bis sie sich 1419
endgültig als alleiniges Herrschergeschlecht in Monaco
durchsetzten. 1454 lösten sie sich von Genua und regierten Monaco
autonom, seit 1641 mit Unterbrechungen unter der Schutzherrschaft
Frankreichs, und 1612 nahmen sie den Fürstentitel an.
1731
erlosch die männliche Linie der Grimaldi; Titel und Besitz ging an
den Schwiegersohn des letzten Grimaldi, an Jacques de Goyon-Matignon,
über. Die Goyon-Matignon-Grimaldi regierten bis 1793, bis sich die
Monegassen unter dem Eindruck der Französischen Revolution in einem
Volksentscheid für die Umwandlung des Fürstentums in eine Republik
und den Anschluss an Frankreich entschieden. 1813/15 wurde das
Fürstentum unter den Goyon-Matignon-Grimaldi restauriert und
zunächst unter die Schutzherrschaft des Königreichs
Sardinien-Piemont, 1861 erneut unter den Schutz Frankreichs
gestellt, dem Monaco gemäß einer vertraglichen Vereinbarung nach
dem Aussterben der GrimaldiDynastie automatisch zufallen soll.
1862
ließ Fürst Charles III. Monte Carlo anlegen und verhalf durch
die Konzessionierung eines Spielbankenbetriebs dem Fürstentum zum
rasanten Aufstieg zu einem der reichsten Staaten Europas. 1949 starb
die männliche Linie der Goyon-Matignon-Grimaldi aus; die Herrschaft
übernahm Rainier III., der Sohn der Erbtochter des letzten
Goyon-Matignon-Grimaldi. 1956 heiratete Rainier die amerikanische
Filmschauspielerin Grace Kelly, mit der er drei Kinder (Caroline,
Albert und Stephanie) hatte.
Verfasst von:
Roland Detsch
(© cpw)
|