Wichtigste Fachmesse der Luft- und
Raumfahrtindustrie. Die seit 1992 alle zwei Jahre im Mai vom
Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. in
Zusammenarbeit mit der Messe Berlin veranstaltete einwöchige Schau
findet auf einer Ausstellungsfläche von rund 130 000 Quadratmetern
im Südteil des Flughafens Berlin-Schönefeld statt. Die
Angebotspalette auf dem Freigelände reicht von
Ultraleicht-Sportgeräten über Helikopter bis hin zu
Großraumflugzeugen. Zielgruppe ist in erster Linie internationales
Fachpublikum aus den Bereichen Werkstoffe, Antriebstechnik,
Ausrüstung und Zubehör, Instandhaltung und Wartung, Elektrotechnik
und Elektronik, Wehrtechnik, Umweltschutz, Flughafentechnik,
Luftrettung, Airlines und Flughafengesellschaften. Begleitet wird
die ILA von zahlreichen hochrangig besetzten Symposien, Kongressen,
Tagungen und Konferenzen zu den Themen der Luft- und Raumfahrt sowie
einem attraktiven Rahmenprogramm mit Flugvorführungen,
Demonstrations- und Kundenflügen.
Mit der ILA wurde drei Jahre nach der
Wiedervereinigung eine Tradition fortgesetzt, die 1909 begann und
durch den Zweiten Weltkrieg jäh beendet wurde. Die Schau, auf der
sich über 800 Aussteller aus 32 Ländern präsentieren, lockt
inzwischen fast 270 000 Besucher in die deutsche Hauptstadt (Zahlen
1998). Dass sie eine wichtige Schnittstellenfunktion als
internationaler Treffpunkt von Industrie, Politik und Streitkräften
erfüllt, dokumentiert die Teilnahme Duzender Regierungs- und
Botschaftsdelegationen aus aller Welt. Allein 1998 wurden auf der
ILA Geschäfte in zweistelliger Milliardenhöhe abgeschlossen und
zahlreiche Vereinbarungen über künftige Rüstungsprojekte getroffen.
Die Wiederbelebung der Ausstellung trägt nicht
unwesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Region
Berlin-Brandenburg bei. So haben sich dort inzwischen wieder
zahlreiche Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie angesiedelt,
u. a. der Turbinenhersteller BMW Rolls-Royce in Dahlewitz, die
Maschinen- und Turbinenunion (MTU), der Triebwerkshersteller Pratt &
Whitney, die Siemens Verkehrstechnik, die Lufthansa engineering, die
Deutsche Aerospace AG (DASA) und der kanadische Flugzeughersteller
Bombardier. In Schönefeld entsteht darüber hinaus eine neue
Flugzeugwerft der Lufthansa, und 1998 erfolgte der erste Spatenstich
für den Bau einer riesigen Luftschiff-Montagehalle der Cargo Lifter
AG Wiesbaden auf dem einstigen Militärflugplatz Brand
(Unterspreewald).
Verfasst von:
Roland Detsch
(© cpw)