Museumsinsel
Weltberühmte
Insel im Stadtteil Berlin-Mitte zwischen Spree und Kupfergraben
mit einem Ensemble aus fünf klassizistischen Museumsbauten, die
bedeutende Kunstschätze aus der Zeit der Antike bis zum Beginn
des 20. Jahrhunderts beherbergen.
Zwischen
1830 und 1930 auf Initiative der preußischen Könige Friedrich
Wilhelm III. und Friedrich Wilhelm IV. von führenden
zeitgenössischen Architekten erbaut, sind dies das Alte Museum
von Karl Friedrich Schinkel, das Neue Museum von Friedrich August
Stüler, die Alte Nationalgalerie von Johann Heinrich Strack, das
Bodemuseum (ehemals Kaiser-Friedrich-Museum) von Ernst Eberhard
von Ihne und das Pergamon-Museum von Alfred Messel. Seit der
Wiedervereinigung Deutschlands werden die Schäden an den im
2. Weltkrieg zu 70 Prozent zerstörten Bauten, die in
dem bis dahin zur DDR gehörenden Ostteil Berlins liegen, durch
aufwendige Umbau- und Sanierungsarbeiten behoben und die
verstreuten Kunstschätze neu geordnet, um sie vor Ort wieder
zusammenzuführen.
Das
Alte Museum ist das älteste Berliner Museumsgebäude, hier machte
Friedrich Wilhelm III. den Bürgern Berlins erstmals
Kunstschätze zugänglich. Das Alte Museum enthält eine
Antikensammlung und die Alte Nationalgalerie. Die Antikensammlung
präsentiert Ausstellungen zur griechischen Kunst- und
Kulturgeschichte mit antiken Bronzen, Skulpturen und Vasen von
bekannten Ausgrabungsplätzen und enthält neben einer
reichhaltigen etruskischen und römischen Sammlung zwei
Schatzkammern. Zu den Glanzlichtern der Alten Nationalgalerie mit
Malerei und Skulpturen des 19. Jahrhunderts zählen Werke des
Klassizismus, der Romantik, des Realismus und des Impressionismus.
In
dem seit 1986 wieder aufgebauten Neuen Museum sollen das
Ägyptische Museum mit seiner Papyrussammlung und das Museum für
Vor- und Frühgeschichte untergebracht werden. Im Bodemuseum sind
das Museum für Spätantike und byzantinische Kunst, das
Münzkabinett, die Skulpturensammlung und die Kindergalerie
untergebracht.
Mit
jährlich rund 600 000 Besuchern gehört das 1930 fertig
gestellte Pergamonmuseum zu den größten Publikumsmagneten.
Besondere Attraktionen sind der Pergamonaltar, ein Meisterwerk der
hellenistischen Kunst aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.,
und das Markttor von Milet, ein Höhepunkt römischer Architektur.
Neben der Antikensammlung enthält das Haus das Museum für
Islamische Kunst und das Vorderasiatische Museum. 1998 stellte der
Berliner Senat in Abstimmung mit der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz einen Antrag zur Aufnahme der Museumsinsel in die
Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Verfasst von:
Roland Detsch
(© cpw)
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