Deutscher
Politiker (SPD); Reichswehrminister 1919/20.
Noske
wurde am 9. Juli 1868 in Brandenburg (Havel) geboren, er trat
bereits in jungen Jahren der SPD bei und war zwischen 1893 und
1918 als Journalist für verschiedene sozialdemokratische
Zeitungen tätig. Von 1906 bis 1918 war er Mitglied des
Reichstages und befasste sich vor allem mit Heeres- und
Marinefragen. Als Gouverneur von Kiel ließ er im Auftrag der
Reichsregierung unter Friedrich Ebert (SPD) im Dezember 1918 den
Matrosenaufstand gewaltsam niederschlagen. Die Meuterei der
Matrosen und die Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten bildeten
den Auftakt für die Novemberrevolution in Deutschland. Ebert und
die kaiserliche Militärführung hatten sich allerdings
mittlerweile darauf verständigt, revolutionäre Umtriebe in
Deutschland niederzuschlagen.
Ende
Dezember 1918 wurde Noske vom (SPD-dominierten) Rat der
Volksbeauftragten zum Leiter des Militärressorts ernannt. Noske
stützte sich zunehmend auf rechtsorientierte Freikorps, da
reguläre Heeresverbände beim Vorgehen gegen revolutionäre
Arbeiter bzw. Soldaten versagt hatten. Nach dem Motto „Einer
muss der Bluthund sein" war Noske für die blutige
Unterdrückung des Spartakistenaufstands (siehe
Spartakusbund) in Berlin verantwortlich, wobei die revolutionären
Führer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet wurden. Auch
in anderen Teilen Deutschlands ließ Noske revolutionäre
Strukturen gewaltsam beseitigen, so etwa die Münchener
Räterepublik. Im Februar 1919 wurde Noske das
Reichswehrministerium übertragen. Nach seinem Versagen beim
Kapp-Putsch musste Noske 1920 zurücktreten. Danach amtierte er
noch bis 1933 als Oberpräsident von Hannover. 1939 wurde er
kurzzeitig inhaftiert, 1944/45 war er in einem Konzentrationslager
interniert. Noske starb am 30. November 1946 in Hannover.