Plan von Iguala

Gegen die spanische Herrschaft in Mexiko gerichtetes Manifest vom 24. Februar 1821.

Verfasser des Plans war der kreolische Landbesitzer und ehemalige Offizier der spanischen Armee, Augustín de Itúrbide, der 1820 zu den Aufständischen unter der Führung von Vicente Guerrero übergelaufen war. In seinem Plan, dessen Bestimmungen auch unter der Bezeichnung „Die drei Garantien" bekannt wurden, forderte er ein unabhängiges Mexiko in Form einer Monarchie mit einem europäischen Prinzen auf dem Thron, gleiche Rechte für Kreolen und Peninsulares (im europäischen Mutterland geborene Mexikaner) und ein Ende der Enteignungen, und er garantierte der katholischen Kirche ihre Privilegien und die katholische Religion als Staatsreligion. Der Plan, der die Rechte der unteren Schichten völlig außer Acht ließ, stieß auf breite Zustimmung vor allem bei der mexikanischen Elite, die einer Beschneidung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Vormachtstellung durch die in Spanien kurz zuvor an die Macht gekommene liberale Regierung entgegensah.

Nachdem die Freiheitskämpfer Guerreros den spanischen Besatzungstruppen mehrere empfindliche Niederlagen beigebracht hatten, gab sich der spanische Vizekönig von Mexiko, Juan O’Donojú, geschlagen und machte gegen den Willen der spanischen Regierung durch die Unterzeichnung des Vertrages von Córdoba am 24. August 1821 den Weg zur Unabhängigkeit Mexikos frei. Itúrbide übernahm die Führung der Übergangsregierung; im Mai 1822 griff er nach der obersten Macht und krönte sich selbst als Augustín I. zum Kaiser von Mexiko. Da er keinewegs geneigt war, den Plan von Iguala in allen Teilen in die Praxis umzusetzen, formierte sich bald Widerstand, der im Februar 1823 zu seinem Sturz durch einen Militärputsch unter der Führung von Antonio López de Santa Anna führte.

Verfasst von:
Roland Detsch

(© cpw)