Nutzung der Errungenschaften des technischen
Fortschritts und Optimierung der Arbeitsorganisation zur Steigerung
der Effizienz, Produktivität und Profitlabilität von
Wirtschaftsprozessen.
Rationalisierung zielt darauf ab, die
Herstellungs- und insbesondere die Lohnstückkosten zu senken, um auf
diese Weise die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu stärken.
Rationalisierungsmaßnahmen sind Investitionen in moderne
Produktionsmittel und Umstrukturierungen, die geeignet sind, den
Output zu erhöhen, Produktionsvorgänge zu vereinfachen und Arbeit zu
erleichtern.
Für einzelne Unternehmen vorteilhaft, können
nachhaltige Rationalisierungsmaßnahmen in einer Volkswirtschaft auch
unerwünschte Konsequenzen nach sich ziehen. Denn sie machen im
Effekt zunächst einmal Arbeitskräfte überflüssig. Wenn die
Rationalisierung daher nicht zur wirtschaftlichen Expansion sondern
lediglich zur Einsparung von Arbeitsplätzen dient, kann sie
Arbeitslosigkeit generieren. In solchen Fällen spricht man von
„technologischer Arbeitslosigkeit“. Um die sozialen
Negativauswirkungen in Grenzen zu halten wird der technologische
Wandel deshalb in der Regel flankiert von einer kompensatorischen
staatlichen Sozialpolitik und einer gewerkschaftlichen
Rationalisierungsschutzpolitik.
Die rasante Rationalisierung der Arbeitswelt
begann mit der Industrialisierung und dem Einsatz von Maschinen zur
Massenproduktion von Gütern. Der Taylorismus rationalisierte den
Produktionsprozess, indem er Handarbeit von der Kopfarbeit trennte,
in kleinste Einheiten aufteilte und bis aufs Äußerste mechanisierte.
Einen Schub erhielt die Automatisierung im Fordismus durch die
Einführung von Fließbändern und die Standardisierung von Bauteilen.
Technische Rationalisierungsmaßnahmen führten in der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts zu einer schrittweisen Substitution der
manuellen durch maschinelle Fertigung. Der Einzug
prozessorgesteuerter Technologien in die serienmäßige
Massenproduktion führte dabei zu einer beträchtlichen Steigerung bei
den Anforderungen an die berufliche Qualifikation. Durch die neuen
Informationstechnologien wurde ab Ende der Siebzigerjahre auch der
Dienstleistungssektor zunehmend von der Rationalisierung erfasst.
Sie war es letztlich, die den Strukturwandel
zur Dienstleistungs- bzw. Informationsgesellschaft eingleitet hat.
Ein Ergebnis ist, dass ein Großteil der in der Industrie
beschäftigten Arbeitnehmer heute nicht mehr direkt mit der
Produktion von Waren befasst ist, sondern nur mittelbar durch so
genannte produktbezogene Dienstleistungen in Forschung, Logistik,
Verwaltung, Werbung etc.