Nach
Tupac Amarú II., dem Führer des Aufstandes gegen die
spanische Herrschaft (1780/81) benannte linksgerichtete
Guerillaorganisation in Peru.
Die
Bewegung war 1984 mit relativ gemäßigten Forderungen –
staatliche Partizipation der unterprivilegierten
Bevölkerungsmehrheit, Nationalisierung ausländischer
Industriebetriebe, Lohnerhöhungen, Subventionen für
Nahrungsmittel sowie Freilassung aller politischen Gefangenen –
angetreten und machte zunächst mit kleineren Aktionen wie
Besetzungen von Radiostationen, Entführungen und Überfällen
rund um Lima auf sich aufmerksam. Als 1989 bei einer von der
Regierung angeordneten militärischen Aktion 62 MRTA-Aktivisten
ums Leben kamen und eine Reihe anderer im Gefängnis hingerichtet
wurden, eskalierte der Kampf.
Die Tupac
Amarú wurde nun auch in ländlichen Regionen aktiv und verübte
ab 1990 Attentate auf hochrangige Politiker und Militärs. Nachdem
infolge eines Amnestieangebots bis 1994 über 6 400
peruanische Rebellen ihre Waffen niedergelegt hatten, schlossen
sich die schätzungsweise 700 restlichen Untergrundkämpfer
von Tupac Amarú und Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad)
zusammen und formierten sich neu.
1996/97
trat die Tupac Amarú mit einer spektakulären Geiselnahme von
400 Gästen der japanischen Botschaft in Lima in Erscheinung,
die erst nach über vier Monaten von Spezialeinheiten der
peruanischen Streitkräfte blutig – alle 14 Geiselnehmer
kamen ums Leben – beendet wurde. Durch die Geiselnahme wollte
die Tupac Amarú die Freilassung von über 400 inhaftierten
MRTA-Mitgliedern einschließlich ihres Anführers Víctor Polay
Campos erzwingen und ein Signal gegen Japan und dessen
Unterstützung für den neoliberalen Kurs des peruanischen
Präsidenten Alberto Fujimori setzen.