Im Marxismus die produktiven Komponenten des
Kapitals, die zur Schaffung von Wert und Mehrwert unverzichtbar
sind, also die Arbeitskraft; die materiellen Produktionsmittel wie
Geld, Rohstoffe und Maschinen werden als konstantes Kapital vom
variablen Kapital abgegrenzt. Die bürgerliche Ökonomie dagegen
versteht unter Kapital ausschließlich materielle Produktionsmittel.
Die Offenbarung der beiden Seiten des Kapitals
lieferte Karl Marx den Schlüssel zum Verständnis des
kapitalistischen Produktionsprozesses und zur Erkenntnis des
kapitalistischen Ausbeutungsprozesses. Konstantes Kapital sind
Arbeitsmittel und Arbeitsmaterial, die sich als Produktionsmittel in
der Hand eines Kapitalisten befinden. Variables Kapital ist der Wert
der Arbeitskraft, deren Nutzungsrecht der Kapitalist gekauft hat.
Für sich genommen könnten Produktionsmittel wie Geld, Maschinen und
Rohstoffe gar keinen Profit abwerfen, da es sich um tote Dinge
handelt. Das konstante Kapital spielt mithin eine passive Rolle im
Produktionsprozess. Es schafft keinen Wert und deshalb auch keinen
Mehrwert. Dies ändert sich erst, wenn es bearbeitet oder mit ihm
gearbeitet wird. Die Arbeit, sprich: das variable Kapital, ist also
der eigentliche Aktivposten im Produktionsprozess. Es ist der
Arbeiter, der mit seiner Hände Arbeit neue Werte schafft. Ein Teil
dieses neuen Wertes ersetzt dem Kapitalisten den Arbeitslohn, also
den Wert der Arbeitskraft. Alles was darüber hinausgeht, bildet den
Mehrwert, von dem er profitiert und der ihn reich macht. Die erste
und einzige Quelle allen Einkommens ist Marx zufolge also die
Arbeit. Die Existenz der Bourgeoisie beruht demgemäß auf der
Aneignung und Ausbeutung der fremden, unbezahlten Arbeit des
Proletariats.
In seinem Hauptwerk Das Kapital
(1867-1894) erklärt Marx das konstante und das variable Kapital
folgendermaßen: „Der Teil des Kapitals (…), der sich in
Produktionsmittel (…) umsetzt, verändert seine Wertgröße nicht im
Produktionsprozess. Ich nenne ihn daher konstanten
(unveränderlichen) Kapitalteil (…). Der in Arbeitskraft umgesetzte
Teil des Kapitals verändert dagegen seinen Wert im
Produktionsprozess. Er reproduziert sein eigenes Äquivalent und
einen Überschuss darüber, Mehrwert, der selbst wechseln, größer oder
kleiner sein kann. Aus einer konstanten Größe verwandelt sich dieser
Teil des Kapitals fortwährend in eine variable (veränderliche). Ich
nenne ihn daher variablen Kapitalteil (…). Die selben
Kapitalbestandteile, die sich vom Standpunkt des Arbeitsprozesses
als objektive (sachliche) und subjektive (persönliche) Faktoren, als
Produktionsmittel und Arbeitskraft unterscheiden, unterscheiden sich
vom Standpunkt des Verwertungsprozesses als konstantes Kapital und
variables Kapital.”